Samson-Gedächtnispreis - Preisverleihung 2023

Am 29. September 2023 durfte der Verein zur Förderung der Präventionsarbeit in Norden e.V. zum vierten Mal den Samsonpreis überreichen. Preisträger für dieses Jahr ist die Arbeitsgemeinschaft Relais de la Mémoires - Juniors, die am Ulrichsgymnasium von Frau Petra Drüke geleitet wird. Herr Dr. Martin Stötzel eröffnete die Veranstaltung und ließ die letzten Verleihungen kurz Revue passieren und zeigte, dass es recht unterschiedliche Preisträgerinnen und Preisträger waren, die ein breites Spektrum gesellschaftlichen Engagements abdecken.

Er begrüßte die anwesenden Gäste, insbesondere die Vertreter der Samsonstiftung, die Herren Peter und Nils Biermann, den stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Norden, die Jury, die Vertreterinnen und Vertreter des Vereins zur Förderung der Präventionsarbeit in Norden e.V. und zuletzt Tutti di Mare, ein Schüler-Trio, das für das musikalische Rahmenprogramm sorgte.

Nils Biermann spannte im Anschluss den Bogen vom Werdegang von Dr. Samson bis hin zu aktuellen Entwicklungen. Er betonte, wie wichtig es auch in der heutigen Zeit sei, sich Entwicklungen entgegenzustellen, die antisemitische Ziele verfolgen oder auch Behinderte, andersfarbige oder andersgläubige Menschen diskreditieren. Das betrifft auch das Kernwesen der Demokratie – und Demokratie sei nicht selbstverständlich, sondern müsse gelebt und verteidigt werden. Er dankte den Preisträgerinnen und Preisträgern für ihren gesellschaftlichen Einsatz. Ein solcher Einsatz sei nicht selbstverständlich in der heutigen Zeit. Um so erfreulicher sei es, dass hier ein tolles Engagement schon seit zehn Jahren aufrechterhalten werden konnte.

Herr Dr. Stenger erläuterte den Werdegang des Relais de la Mémoires, das nach dem zweiten Weltkrieg von überlebenden französischen Juden gegründet wurde, um die Erinnerung an die schreckliche Zeit wachzuhalten und weiterzugeben. Durch Überalterung der Gruppe erwuchs die Idee, Jugendliche einzubinden und den Gedanken weiter lebendig zu erhalten. Heute arbeiten rund zehn Gruppen aus unterschiedlichen Ländern an diesem Projekt. In halbjährlichen Treffen, die zentrale Bausteine der Arbeit sind, werden die Themenbereiche der Weiterarbeit abgesteckt und Ergebnisse vorgestellt.

Die Gruppe des UIrichsgymnasiums arbeitet auch lokal engagiert. So werden die Stolpersteine in Norden gepflegt, Veranstaltungen wie z.B. zur Reichsprogromnacht und vieles andere mit vorbereitet. Die Jury freue sich, den Preis einer Gruppe zusprechen zu können, die wirklich alle Punkte der Ausschreibung erfülle.

Petra Drüke als AG-Leiterin bedankte sich. Das Preisgeld werde dazu verwendet, das nächste Treffen zu finanzieren, das im Herbst in Norden stattfinden wird. Die Jugendlichen werden in Gastfamilien untergebracht und es werden neben der Programmarbeit auch Exkursionen zu verschiedenen thematischen Zielen wie z.B. das Sozialwerk Nazareth mit seiner Flüchtlingsarbeit stattfinden. Da das nicht zum Nulltarif möglich sei, ermögliche der Preis eine deutlich entspanntere Planung des Events und stelle einen Ansporn für die weitere Arbeit dar, da die Schülerinnen und Schüler damit auch erleben, dass ihre Arbeit wahrgenommen und wertgeschätzt wird.

Zuletzt stellte die Gruppe eines ihrer Ergebnisse vor, und zwar die Arbeit von Recha Freier, die es tausenden jüdischen Kindern und Jugendlichen ermöglichte, aus Nazi-Deutschland nach Palästina zu entkommen. Dabei hatte sie nicht nur Widerstände in Deutschland zu überwinden sondern auch mit der Einwanderungsbehörde in Palästina.

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Quelle: Verein zur Förderung der Präventionsarbeit in Norden e. V., Axel Friederich

(hinten .v.l.), Dr. Stenger, Nils Biermann, Dr. Stötzel, Peter Biermann, Präsident der Dr. Heinz E. und Edith Samson-Familienstiftung und das Team Relais de la Mémoire - Junior