Samson-Gedächtnispreis - Preisverleihung 2021

Wie bereits letztes Jahr gibt es auch 2021 zwei Preisträger. Ein Teil des Preisgeldes geht an an das Projekt „In Huus“ der Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld, das sieben Jugendlichen in Zusammenarbeit mit dem Norder Medienzentrum auf die Beine gestellt haben. Der Zweite Preisträger ist der ökumenischen Arbeitskreises Synagogenweg, der demnächst am Synagogenweg eine Dauerausstellung präsentiert.

Bei der Arbeit der Dokumentationsstätte der Gnadenkirche geht es um 11 Porträts von verschiedensten Menschen, die im Laufe der Jahre aus den unterschiedlichsten Ländern der Welt nach Deutschland gekommen sind. Jette Räth vom Projektteam betonte, die Ausstellung dieser Porträts soll ein Zeichen setzen für eine weltoffene Gesellschaft in Deutschland - und darüber hinaus. Sie spannte den Bogen auch zum Stiftungsgeber Dr. Heinz E. Samson, der Norden als 19jähriger verlassen mussste, um den Schrecken der nationalsozilistischen Herrschaft zu entkommen. Auch er musste völlig auf sich allein gestellt eine neue Existenz aufbauen, genau wie die 11 Menschen in der Ausstellung. Die Ausstellung war schon an einigen Orten in Norden zu sehen, weitere sind sind für dieses und nächstes Jahr geplant. Laudator Heiko Schmelze bedankte sich beim Projektteam für das tolle Projekt und freute sich, dass gerade die junge Generation die Bedeutung von Migration für unsere Gesellschaft thematisiert hat.

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Quelle: Verein zur Förderung der Präventionsarbeit in Norden e. V., Magret Martens

Heiko Schmelzle und Dr. Thomas Drüke (2. und 3. v.l.) überreichen den Preis an das Projektteam von "In Huus"

Der ökumenische Arbeitskreis Synagogenweg plant eine Dauerausstellung zum Thema "Jüdisches leben in Norden". Diese Ausstellung soll noch dieses jahr iin den Räumen der Pizzeria am Synagogenweg eröffnet werden. Der Ort ist nicht zufällig gewählt, gehört doch das ganze Ensemble von Gebäuden am Synagogenweg zum Gemeindezentrum der ehemaligen jüdischen Gemeinde in Norden. Bis auf die Synagoge selbst sind noch alle Gebäude erhalten, auch wenn sie in der Zwischenzeit einer anderen Nutzung zugeführt worden sind. Walter Demandt vom ökumenischen Arbeitskreis Synagogenweg wies in seiner Rede noch einmal ausdrücklich auf die Bedeutung der Gebäude hin und wie lebendig und vielfältig das jüdische Leben in Norden einst gewesen ist. Und gerade das soll mit der Ausstellung deutlich gemacht werden. Laudator Dr. Stenger wies drauf hin, wie wichtig es sei, gerade im Jubiläumsjahr "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" sich dessen reichhaltige Kultur bewusst zu machen. Dazu gehört sicher auch die Präsentation in der Pizzeria am Synagogenweg. Denn weder Gäste noch Norder sind sich in der Regel bewusst, an welchem geschichtsträchtigen Ort sie verweilen.

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Quelle: Ostfriesischer Kurier vom 02.10.2021

Walter Demandt (Mitte) nimmt den Preis von Dr. Matthias Stenger (l.) und Dr. Thomas Drüke (r.) in Empfang

Der gesamte Abend wurde musikalisch umrahmt von Ocko Grensemann (Klavier) und Louise Bomhard (Gesang), die Werke von Kurt Weill und Berthold Brecht thematisch abgestimmt vortrugen.

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Quelle: Ostfriesischer Kurier, Norden